Interview: Sportstadt Düsseldorf von Jan Wochner
Joscha Metzler unter den Top 100 der Welt
Die besten Beachsoccer-Spieler der Welt kommen aus Brasilien, Portugal oder Russland. Unter den 100 besten Spielern weltweit findet sich aber auch ein deutscher Name. Der Düsseldorfer Joscha Metzler (26 Jahre) hat den Sprung in die Liste geschafft. Ende des Jahres wird in Dubai der beste Spieler der Welt aus dieser Top 100 bestimmt. Wir haben Joscha Metzler gesprochen.
Joscha, wie haben Sie davon erfahren, dass Sie unter den Top 100 der besten Beachsoccer-Spieler weltweit stehen?
Joscha Metzler: Als die Liste veröffentlicht worden ist, habe ich sie mir im Netz aus Interesse angeschaut. Die Namen waren dort alphabetisch angeordnet. Nach einer Weile Durchscrollen bin ich dann auch auf meinen Namen gestoßen und konnte es nicht glauben…
Haben Sie damit gar nicht rechnen können?
Metzler: Ich war total überrascht, habe mich natürlich riesig gefreut, aber musste das auch erst einmal sacken lassen. Das ist eine unheimlich große Auszeichnung.
Was bedeutet Ihnen das, zu dieser illustren Auswahl dazuzugehören? Deutschland ist bislang nun wirklich keine Nation, die für Beachsoccer bekannt ist.
Metzler: Das ist auf jeden Fall eine große Bestätigung für den hohen Aufwand und all den Schweiß, den ich vergossen habe. Es ist auch eine Belohnung: Insbesondere für die vielen Stunden Einzeltraining während der coronabedingten Wettkampfpause. Das war vielleicht der Ausschlag dafür, dass ich danach so erfolgreich spielen konnte.
Wie groß ist eigentlich die Chance, dass Sie – jetzt wo sie zur Liste der Top 100 zählen – tatsächlich auch zum besten Spieler der Welt gewählt werden?
Metzler: Naja, statistisch jetzt bei einem Prozent (lacht). Nein, ich bin zum ersten Mal in dieser Liste mit dabei und habe einfach das Ziel, auch in den kommenden Jahren meine Leistung bestätigen zu können. Dann kann ich vielleicht Stück für Stück weiter oben angreifen.
Sie haben zuletzt in der italienischen Serie A gespielt und mit Pisa die Meisterschaft gewonnen. Welche Bedeutung hatte ihr Auslandsaufenthalt?
Metzler: Ich habe dort gelebt, bin nur für Trips zur Nationalmannschaft zurückgereist. Ich war Teil des Teams, Teil der Stadt und wir haben nach dem zweiten Platz im Pokalwettbewerb sogar die Meisterschaft geholt. Das war eine Überraschung und ein großer Erfolg, mit dem nicht zu rechnen war.
Ihre Leistungen in dieser angesehenen Liga haben Ihnen sicher auch zur Nominierung für die Top100-Liste verholfen. Was zeichnet Ihr Spiel aus?
Metzler: Im Beachsoccer ist das Gesamtpaket wichtig. Es ist ein kleines Feld, so dass alle Facetten des Spiels wichtig sind. Aber Tore zu schießen, für die eigene Mannschaft entscheidend zu sein, das ist mir in den vergangenen Monaten gut gelungen. Wenn man dann noch in den wichtigsten Wettbewerben, wie der Serie A, der Champions League oder mit der Nationalmannschaft solche Leistungen zeigt, dann ist auch die Nominierung für die Top 100 möglich.
Woran müssen Sie persönlich denn noch arbeiten?
Metzler: Ich möchte mehr Fallrückzieher-Tore schießen. Das ist durch meine Spielanlage und die Positionen, in denen ich mich aufhalte wirklich noch ein Thema, bei dem ich mich verbessern möchte und kann.
Wir wünschen viel Erfolg für die Zukunft. Danke für das Gespräch, Joscha.
Info: Joscha Metzler ist 26 Jahre alt und kommt aus Düsseldorf. Fußball spielte er als kleiner Junge zunächst beim SC West, später dann auch für den BV 04 und die TuRU. Mit 19 Jahren wechselte er zum Beachsoccer, spielte zwei Jahre lang auch für den Düsseldorfer Verein, die Beach Royals. Zuletzt kickte er im Sand von Italien für Pisa Beachsoccer. Joscha Metzler studiert abseits des Spielfelds Sportbusiness-Management im Fernstudium.